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Faktencheck: Wald, Windräder und CO2

DIE WINDRÄDER ZERSTÖREN DEN WALD NICHT. DER KLIMAWANDEL BEDROHT DEN WALD.

Bäume, die CO2 speichern, werden gefällt für Windräder? 

Was auf den ersten Blick widersinnig wirkt, ist es bei näherer Betrachtung nicht. Der Altöttinger Forst ist kein naturgewachsener Wald sondern ein Wirtschaftswald und besteht zu einem großen Teil aus Fichten. Es werden also ständig Bäume aus dem Wald entnommen. Für die Bäume, die für Windräder gefällt werden, müssen an anderer Stelle Bäume gepflanzt werden. Außerdem hätten die Bäume, die für die Windräder gefällt werden, im Laufe von 20 Jahren nicht so viel CO2 speichern können, wie das Windrad einsparen kann. Windenergieanlagen haben sich – mit Vergleich zum deutschen Strommix als Referenzstrom je nach betrachtetem Standort – bereits nach etwa drei bis fünf Monaten energetisch amortisiert (2). Das heißt, nach dieser Zeit hat die Anlage so viel Energie produziert wie für Herstellung, Betrieb und Entsorgung aufgewendet werden muss. Dies ist im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien sehr kurz. Konventionelle Energieerzeugungsanlagen amortisieren sich dagegen energetisch nie, denn es muss im Betrieb immer mehr Energie in Form von Brennstoffen eingesetzt werden, als man an ⁠Nutzenergie⁠ erhält. 

Warum gerade im Wald? 

Durch das Wind-an-Land-Gesetz gibt es verbindlichen Flächenziele. Damit soll der Ausbau der Windenergie in Deutschland vorangetrieben werden. (1) Alle Bundesländer müssen ihren Beitrag leisten. Die Bundesländer dürfen zwar weiterhin über Mindestabstände entscheiden, müssen aber sicherstellen, dass sie ihre Flächenziele aus dem Windenergieflächenbedarfsgesetz erreichen und so ihren Beitrag zum Ausbau der Windenergie leisten.  Erreichen sie ihr Flächenziel nicht, treten die landesspezifischen Abstandsregeln außer Kraft 

Für Bayern mit einer Landesfläche von 70541,57 qm  ist festgelegt: 

  • Bayern, Flächenbeitragswert bis 31.12.2027: 1,1 % 
  • Bayern, Flächenbeitragswert bis 31.12.2034: 1,8 %  

In unserer Region kommen, wenn man Abstände von mindestens 1000 Metern zu geschlossenen Wohngebieten zugrunde legt, zunächst einmal vor allem die Staatsforsten infrage. Im nächsten Schritt, im Falle dass die Flächenziele nicht erreicht werden, müssten die Abstandregeln außer Kraft gesetzt werden – und dann dürften die Windräder näher an geschlossenen Wohngebieten gebaut werden. 

Die Windräder zerstören nicht den Wald 

Die Windkraftanlagen zerstören den Wald nicht. Im Gegenteil. Lediglich 0,2% (27 WEA) der Waldfläche im Landkreis wird dafür nach aktuellem Stand genutzt werden. Bis auf den Sockel sind diese Flächen aber nicht verloren, sondern es entsteht ein neues, baumfreies Biotop. Weiter werden für die gerodeten Flächen Ausgleichsflächen aufgeforstet. Dies erweitert den Wald und wertet ihn auf.  

Der Klimawandel bedroht den Wald 

Die wirkliche Gefahr für den Wald ist der Klimawandel. Bereits jetzt ist die Hälfte des jährlich anfallenden Fichtenholzes auf vorzeitige Entnahme durch Kalamitäten wie Borkenkäferbefall, Sturmwürfe und Trockenschäden zurückzuführen. Die Einnahmen der Windräder nutzen die Bayerischen Staatsforsten zum nötigen, klimaresilienten Waldumbau. 

Mit jedem Schritt in Richtung Energiewende vermeiden wir CO2 und bremsen auf lange Sicht den Klimawandel aus. Das schützt Mensch, Tier und Natur – und somit auch den Wald.

(1) https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/wind-an-land-gesetz-2052764 

(2) https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/aktualisierung-bewertung-der-oekobilanzen-von

Bild: Canva (Gratis)

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