Mehring. Das sind deutliche Ergebnisse: Beim gestrigen Bürgerentscheid sprachen sich 62,5 Prozent gegen die vom Gemeinderat formulierte, Windräder befürwortende Fragestellung des Ratsbegehrens aus. Die ablehnende Frage des Bürgerbegehrens der Gegner des Windparks beantworteten
67,2 Prozent mit Ja. Somit sagen die Mehringer Nein zu Windrädern – und das bei einer Abstimmungsbeteiligung von 75 Prozent.
Der Altöttinger und Burghauser Forst hat eine Fläche von rund 5000 Hektar, 1326 davon könnten rein rechtlich für die Erzeugung von Windenergie genutzt werden.
347 Hektar davon gehören wiederum zu Mehring. Es geht im Gesamten um bis zu 40 Windräder mit einer maximalen Leistung von 288 Megawatt. Die Staatsregierung steht hinter dem Projekt mit dem Namen „Rückenwind Chem-Delta “, die Industrie im Bayerischen Chemiedreieck auch und ebenso die meisten Kommunalpolitiker.
Aber auch „Gegenwind Altötting“ hat sich formiert, eine Bürgerinitiative, die die Notwendigkeit dieses Windparks bezweifelt, Waldzerstörung befürchtet und auch nicht daran glaubt, dass die Energieausbeute wirklich bedeutend sein könnte. Via Bürgerbegehren wurde ein Bürgerentscheid auf den Weg gebracht, dem der Gemeinderat über ein Ratsbegehren eine eigene Frage entgegenstellt hat.
Vor allem die Briefabstimmung beschäftigte die Wahlhelfer. Rund 70 Prozent der Stimmberechtigten hatten diese Möglichkeit genutzt. Drei Viertel der Mehringer nahm am Bürgerentscheid teil. − Foto: Thomas Gabriel
Die Bürger haben nun gestern mehrheitlich für das Bürgerbegehren votiert. Die Fragestellung hatte gelautet: „Sind Sie dafür, dass die Gemeinde ihr gemeindliches Einvernehmen zur Baumaßnahme
der Errichtung von Windkraftanlagen auf dem Gemeindegebiet Mehringer Forst verweigert und alle rechtlich zur Verfügung stehen den Maßnahmen ergreift, um die Errichtung von Windkraftanlagen auf dem Gemeindegebiet zu verhindern?“
Wie Bürgermeister Robert Buchner um 20.23 Uhr mitteilte, stimmten 525 für das Ratsbegehren und 876 dagegen. Beim Bürgerbegehren sagten 928 Ja und 454 Nein. Das ist das vorläufige Endergebnis.