Was ist Infraschall?
Infraschall sind Schallwellen mit sehr niedrigen Frequenzen unterhalb von 20 Hertz (Hz), die unterhalb der menschlichen Hörschwelle liegen. Diese Schallwellen können aus verschiedenen natürlichen und vom Menschen verursachten Quellen stammen, einschließlich Windkraftanlagen, Verkehrsgeräuschen, Meereswellen und sogar Wind selbst.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Infraschall
Mehrere wissenschaftliche Studien haben untersucht, ob der von Windkraftanlagen erzeugte Infraschall gesundheitsschädlich ist. Hier sind einige zentrale Erkenntnisse:
- Untersuchungen des Umweltbundesamtes (UBA): Das UBA hat festgestellt, dass der von Windkraftanlagen erzeugte Infraschall weit unterhalb der Hörschwelle liegt und keine direkten gesundheitlichen Auswirkungen auf Menschen hat. Studien zeigen, dass Infraschallpegel in der Nähe von Windkraftanlagen nicht höher sind als die Pegel, die wir im Alltag von natürlichen Quellen erleben.
- Studie der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg: Diese umfassende Untersuchung kam zu dem Schluss, dass der von Windkraftanlagen erzeugte Infraschall keine gesundheitlichen Auswirkungen auf Menschen hat. Die gemessenen Infraschallpegel liegen weit unterhalb der Wahrnehmungsschwelle und den gesetzlichen Grenzwerten.
- Deutsches Ärzteblatt: Eine in dieser Fachzeitschrift veröffentlichte Studie zeigt, dass es keine belastbaren Beweise für gesundheitliche Schäden durch Infraschall von Windkraftanlagen gibt. Psychologische Faktoren wie die Erwartungshaltung und die mediale Berichterstattung spielen eine größere Rolle bei der Wahrnehmung von Gesundheitsbeschwerden.
Auswirkungen auf Tiere
Auch die Auswirkungen von Infraschall auf Tiere wurden untersucht. Hierbei zeigen die Studien ähnliche Ergebnisse wie bei Menschen:
- Studie der Universität Leipzig: Diese Untersuchung kam zu dem Schluss, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass Infraschall von Windkraftanlagen negative Auswirkungen auf das Verhalten oder die Gesundheit von Wild- und Nutztieren hat.
- Deutsches Bundesamt für Naturschutz (BfN): Das BfN stellt fest, dass Wildtiere, die in der Nähe von Windkraftanlagen leben, keine Anzeichen von Stress oder veränderten Verhaltensweisen aufgrund von Infraschall zeigen.
Vergleich mit anderen Infraschallquellen
Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass Infraschall ein alltägliches Phänomen ist, das aus vielen Quellen stammt. Zum Beispiel erzeugen Straßenverkehr, Flugzeuge und sogar Haushaltsgeräte Infraschall. Die Pegel von Infraschall, die durch Windkraftanlagen erzeugt werden, sind im Vergleich zu diesen Quellen relativ gering.
Fazit: Infraschall von Windkraftanlagen ist unbedenklich
Der Mythos, dass Infraschall von Windkraftanlagen gesundheitsschädlich ist, wird durch zahlreiche wissenschaftliche Studien widerlegt. Die von Windkraftanlagen erzeugten Infraschallpegel liegen weit unterhalb der Wahrnehmungsschwelle und sind vergleichbar mit natürlichen und alltäglichen Infraschallquellen. Sowohl für Menschen als auch für Tiere wurden keine nachteiligen Auswirkungen festgestellt. Windenergie bleibt somit eine sichere und umweltfreundliche Alternative zur Stromerzeugung.