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Faktencheck: Eine PV-Anlage muss nach Süden ausgerichtet sein

Ein gängiger Mythos in der Solarenergie besagt, dass Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) nur dann effizient sind, wenn sie nach Süden ausgerichtet sind. In diesem Artikel widerlegen wir diesen Mythos und zeigen, dass PV-Anlagen auch bei anderen Ausrichtungen effektiv arbeiten können. Zudem erläutern wir die Vorteile alternativer Ausrichtungen und die Flexibilität moderner Solartechnologien.

Optimale Ausrichtung von PV-Anlagen

Die Südausrichtung einer PV-Anlage maximiert zweifellos die Sonneneinstrahlung und damit die Energieerzeugung, besonders in Regionen auf der Nordhalbkugel. Doch dies bedeutet nicht, dass andere Ausrichtungen ineffizient sind. Solaranlagen können auch bei Ost-, West- oder sogar Nordausrichtung nennenswerte Mengen an Energie produzieren. Eine Studie der Fraunhofer-Gesellschaft zeigt, dass Ost- und Westausrichtungen nur etwa 10-20% weniger Energie erzeugen als eine Südausrichtung.

Vorteile alternativer Ausrichtungen

Eine Ost- oder Westausrichtung kann in bestimmten Szenarien sogar vorteilhaft sein. Anlagen, die nach Osten ausgerichtet sind, profitieren von der Morgen- und Vormittagssonne, während westlich ausgerichtete Anlagen in den Nachmittags- und Abendstunden Spitzenleistungen erzielen. Dies kann besonders nützlich sein, wenn der Energieverbrauch hauptsächlich morgens oder abends stattfindet, da die Energieproduktion besser mit dem Verbrauchsprofil übereinstimmt.

Moderne Solartechnologien und Flexibilität

Fortschritte in der Solartechnologie haben die Effizienz von PV-Anlagen unabhängig von ihrer Ausrichtung verbessert. Bifaziale Solarmodule beispielsweise können Licht von beiden Seiten des Panels absorbieren, was die Energieausbeute bei nicht optimaler Ausrichtung erhöht. Zudem ermöglichen verstellbare Montagesysteme, die Neigung und Ausrichtung der Module saisonal oder sogar täglich anzupassen, um die Energieproduktion zu optimieren.

Einfluss von Dachneigung und Schatten

Die Dachneigung und mögliche Verschattung sind ebenfalls entscheidende Faktoren für die Leistung einer PV-Anlage. Selbst bei optimaler Ausrichtung kann die Effizienz durch eine ungünstige Dachneigung oder Schattenwurf von Bäumen und Gebäuden beeinträchtigt werden. Innovative Lösungen wie Mikro-Wechselrichter und Leistungsoptimierer können jedoch die Auswirkungen von Teilverschattungen minimieren und die Gesamtleistung der Anlage verbessern.

Funfact: In der Gemeinde Perach wurde auf einem Bauernhof eine Speziallösung für dieses Problem gebaut: Ein Stadl der sich immer perfekt zur Sonnenseite ausrichtet. Diese Scheune wurde auf einer drehbaren Plattform gebaut. Das Schrägdach ist immer perfekt – wie bei einer Sonnenblume – zur Sonne ausgerichtet.

Regionale Unterschiede und Energiespeicherung

Die optimale Ausrichtung kann je nach geografischem Standort variieren. In nördlichen Regionen, wo die Sonne tiefer steht, kann eine steilere Neigung der Module von Vorteil sein, während in südlicheren Regionen flachere Neigungen effizienter sind. Darüber hinaus können Energiespeichersysteme dazu beitragen, die erzeugte Energie unabhängig von der Ausrichtung der PV-Anlage optimal zu nutzen, indem sie überschüssige Energie speichern und bei Bedarf bereitstellen.

Fazit: Flexibilität und Effizienz von PV-Anlagen

Der Mythos, dass eine PV-Anlage nach Süden ausgerichtet sein muss, um effizient zu arbeiten, ist widerlegt. Moderne PV-Anlagen sind flexibel und können auch bei anderen Ausrichtungen effizient Strom erzeugen. Technologische Fortschritte und intelligente Montagesysteme tragen dazu bei, die Energieerzeugung zu maximieren und den spezifischen Bedürfnissen und geografischen Gegebenheiten anzupassen.

Die Flexibilität in der Ausrichtung und die Möglichkeit, PV-Anlagen an unterschiedliche Bedingungen anzupassen, machen sie zu einer zuverlässigen und vielseitigen Lösung für die Erzeugung erneuerbarer Energie.

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